"Läuft alles wie geplant, rollt in der Liga NOS ab 30. Mai wieder der Ball, wenn auch natürlich vor leeren Rängen. Zu dieser Einigung kamen Politik, Verbände und Klubs in dieser Woche. Damit ist Portugal das erste Land, das einen konkreten Termin zum Wiederanpfiff des am 9. März unterbrochenen Spielbetriebs festgelegt hat. Voraussetzung ist allerdings, dass die „Direção Nacional da Saúde“ - die oberste staatliche Gesundheitsbehörde - das Hygienekonzept der Liga und die Bedingungen in den Spielstätten genehmigt. Das Land hat die Corona-Pandemie mit rund 25.000 Infektionen und knapp eintausend Todesfällen im Gegensatz zum großen Nachbarn Spanien bislang bemerkenswert gut überstanden.
Das wirtschaftliche Überleben der meisten Erstligisten am Westrand von Europa hängt in erster Linie von der Zahlung der Fernsehgelder ab, die mit einer Wiederaufnahme des Spielbetriebs gesichert wären. Anders als die drei Großvereine Benfica, Porto und Sporting verzeichnen die meisten Klubs der Liga NOS seit Jahren einen dramatischen Rückgang des Zuschauerinteresses.
Während Benfica in der laufenden Spielzeit bislang auf einen Schnitt von 52.479 Fans pro Begegnung kam, konnte der Tabellenachte Moreirense bei seinen Heimspielen durchschnittlich gerade einmal 2.229 Zuschauer begrüßen.
Dementsprechend äußerte gestern der Präsident von Moreirense, Vítor Magalhães, dass die Regierung „die richtigen Maßnahmen ergriffen“ habe. „Die Einnahmen aus den Fernsehübertragungen machen mehr als 80 Prozent des Budgets von Moreirense aus. Der Klub lebt von TV-Geldern und außerordentlichen Einnahmen“, erklärte der Vereinsboss.
Offen ist wegen der nach wie vor geltenden Reisebeschränkungen auch noch die Frage, wo die beiden Inselklubs Marítimo (Madeira) und Santa Clara (Azoren) antreten können. Es wird jedoch erwartet, dass sie ihre verbleibenden „Heimspiele“ auf dem Festland austragen müssen.
Die jetzt gefundene Regelung gilt ausschließlich für die oberste Spielklasse, während die Saison der 2. Liga abgebrochen wird, weil es dort sowohl an wirtschaftlichen wie auch strukturellen Voraussetzungen fehle. Über mögliche Auf- und Absteiger muss nun der Ligaverband LPFP befinden. In der aktuellen Tabelle belegen Nacional Madeira und SC Farense die beiden Aufstiegsplätze, Cova da Piedade und Casa Pia müssten in die 3. Liga absteigen, deren Spielzeit schon vor einigen Wochen abgebrochen wurde. Egal wie die LPFP entscheidet, werden sicher einige Vereine dagegen klagen.
Nach dem Ende des Ausnahmezustands am morgigen Samstag werden die Erstligisten jetzt wieder mit dem Mannschaftstraining beginnen, wenn auch mit starken Einschränkungen. So wird Benfica ab Montag in vier Sechsergruppen trainieren, die jeweils zwei Stunden auf dem Platz stehen sollen.
Schon seit einigen Tagen kursiert ein - natürlich inoffizieller - Spielplan, demzufolge Benfica zu den folgenden Terminen antreten würde:
30. Mai: Benfica - Tondela
06. Juni: Portimonense - Benfica
10. Juni: Rio Ave - Benfica
13. Juni: Benfica - Santa Clara
20. Juni: Marítimo - Benfica
27. Juni: Benfica - Boavista
01. Juli: Famalicão - Benfica
04. Juli: Benfica - Vitória Guimarães
11. Juli: Aves - Benfica
18. Juli: Benfica - Sporting
Das Pokalendspiel zwischen Benfica und dem FC Porto soll nach Abschluss der Meisterschaft am 27. Juli ausgetragen werden.
In der gestern erschienenen Folge des Podcasts „Cavanis Friseur: der internationale Fußballblog“ haben wir ausführlich über den Stand der Dinge im portugiesischen Fußball gesprochen. Neben den Auswirkungen der Pandemie ging es dabei unter anderem auch um Julian Weigl, die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Vereine sowie um die Nationalmannschaft. Wer sich das anhören möchte, findet die Folge hier:
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